Die tschechische Umsatzsteuer ist völlig harmonisiert mit dem EU-Umsatzsteuersystem. Der Gegenstand der tschechischen Umsatzsteuer ist:
Ganz grob gesagt, steuerpflichtige Leistungen sind in der Tschechischen Republik vor allem Dienstleistungen, Lieferung von Gütern, Übertragung von Nutzungsrechten, Übertragung von Immobilien, Gebäuden und Bauwerken, Erwerb von Gütern aus anderen EU-Mitgliedsländern usw. Darüber hinaus unterliegt der tschechischen Umsatzsteuer auch die Versendung der Ware von / in Tschechien, z. B. Versendung der Ware via das Amazon FBA Lager in Tschechien (bzw. die realisierten FC-Transfers / Warenverbringungen zwischen den Amazonlagern).
Die tschechischen Umsatzsteuerzahler sind in meisten Fällen berechtigt, die Vorsteuer geltend zu machen. Einige Dienstleistungen sind von der Umsatzsteuer in Tschechien ausgenommen, d. h. befreit, hierbei besteht kein Anspruch auf Rückerstattung der Vorsteuer (z. B. Gesundheitspflege, Ausbildung, Finanzdienstleistungen, Versicherungen und langfristige Vermietungen der Immobilien). Die Kleinunternehmen, die ihren Sitz in Tschechien haben, sind bis zu der Obergrenze von 1 Mio. CZK von der USt-Registrierungspflicht befreit.
Die Vorsteuer können die in Tschechien nicht registrierten Personen mittels des Umsatzsteuererstattungsverfahrens aus Tschechien geltend machen. Dafür ist ein Antrag im Staat ihres Sitzes zu stellen. Das ähnliche Recht haben auch die britischen Unternehmen nach dem Brexit - für mehr Details siehe unseren Artikel.
Es gibt drei Umsatzsteuersätze in Tschechien:
Die tschechische Regierung plant jedoch große Änderungen der Steuersätze ab 1.1.2024.
Bei der steuerpflichtigen Leistung wird der Steuersatz geltend gemacht, der zum Tag des Entstehens der Steuererklärungspflicht gültig ist. Bei dem angenommenen Entgelt für die steuerpflichtige Leistung wird der Steuersatz geltend gemacht, der für diese steuerpflichtige Leistung zum Tag des Entstehens der Steuererklärungspflicht aus dem angenommenen Entgelt gültig ist.
Als Besteuerungszeitraum für die Umsatzsteuer gilt der Kalendermonat in Tschechien. Ein Umsatzsteuerzahler darf einen vierteljährlichen Besteuerungszeitraum auswählen unter der Voraussetzung, dass bestimmte Bedingungen erfüllt werden (z.B. wenn der Umsatz des Mehrwertsteuerzahlers im vorigen Kalenderjahr nicht CZK 10 Mio. überschritt).
Die Umsatzsteuererklärung darf nur elektronisch in Tschechien abgegeben werden. Im Falle der IG-Lieferungen ist auch die zusammenfassende Meldung jeden Monat abzugeben. Die Abgabe von beiden Meldungen können wir aufgrund einer Vollmacht für Sie erledigen. Dasselbe gilt auch im Falle, dass Ihr Unternehmen in Tschechien noch nicht registriert ist – die Umsatzsteuerregistrierung werden wir für Sie auch gerne realisieren.
In Tschechien gibt es keine jährliche Umsatzsteuererklärung. Diese wird nur monatlich abgegeben, daher spricht man nicht über eine Umsatzsteuervoranmeldung, sondern eher über eine Umsatzsteuererklärung in Tschechien.
Außer Umsatzsteuererklärungen und zusammenfassenden Meldungen sind seit 1.1.2016 auch sog. Kontrollmeldungen in Tschechien abzugeben, bzw. INTRASTAT-Meldungen.
Die Kontrollmeldung ist eine spezielle Steuerbehauptung, die keine der bisherigen Erklärungen ersetzt. Von den bislang verlangten Formularen ersetzt sie nur den Auszug aus dem Verzeichnis zu USt- Zwecken, das bei Transaktionen mit Umkehrung der Steuerschuldnerschaft einzureichen war (d.h. insbesondere bei Bauarbeiten und Lieferung ausgewählter Waren).
Die Kontrollmeldung ist nur elektronisch einzureichen, und zwar im Format XML. In den Kontrollmeldungen sind auch bestimmte Angaben von ausgestellten / angenommenen Steuerbelegen zu melden.
Die Strafen wegen Fehler bei der Abgabe der Umsatzsteuermeldungen werden seitens des tschechischen Finanzamtes bemessen. Die Unternehmen sollten darauf achten, dass sie höher als z. B. in Deutschland sind.
Tschechien und die Slowakei sind als ein guter Standort für die Lager der internationalen Händler immer beliebter. Dies betrifft zum Beispiel die Händler, die Ihre Ware nach Tschechien aus Drittstaaten importieren und nachfolgend lokal oder in die EU verkaufen. Der Grund liegt darin, dass der Import nach Tschechien im Reverse-Charge erklärt wird - d. h. die Umsatzsteuer wird zwar erklärt, jedoch die Vorsteuer wird gleichzeitig geltend gemacht. Für Händler bedeutet es, dass die Importe mit keinem cash-flow Nachteil in Tschechien verbunden werden. Dieser Vorteil zusammen mit den günstigen Bedingungen für die Lagerung und Transport bedeuten, dass die Händler ihre Logistikkosten reduzieren können.
In der Slowakei funktioniert die Einfuhrumsatzsteuer etwas anders. Während in der Tschechischen Republik der Unternehmer selbst die Einfuhrumsatzsteuer erklärt, wird in der Slowakei die Einfuhrumsatzsteuer von der Zollbehörde erhoben.
Sie müssen jedoch die USt-ID-Nummer in Tschechien, bzw. in der Slowakei, beantragen.
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Ab dem 1. Januar 2024 finden im tschechischen Steuersystem eine Reihe bedeutender Änderungen statt – der Körperschaftsteuersatz wird erhöht, die Mehrwertsteuersätze werden sich ändern und nicht zuletzt wird auch die Steuerbelastung natürlicher Personen steigen.
Neben Änderungen im Bereich der Körperschaftsteuer bereitet das tschechische Finanzministerium eine Anpassung der Mehrwertsteuersätze vor. Die Mehrwertsteuersätze sollten sich ab dem 1. Januar 2024 ändern.
Die Tschechische Republik plant umfassende Änderungen ihres Steuersystems, einschließlich Änderungen der Körperschaftsteuersätze, die ab Anfang 2024 in Kraft treten und zur Reduzierung des Staatshaushaltsdefizits beitragen sollen.