Eine Möglichkeit, wie die Online-Händler ihren Gewinn erhöhen können, ist die Reduzierung von Kosten. Ein Weg dafür ist die Lagerung und der Versand von Waren in Tschechien oder in der Slowakei.
Auf diese Weise kann die Ware z. B. über Amazon verkauft werden. Amazon verfügt über Warenlager nicht nur in Deutschland, sondern auch in Frankreich, Italien, Polen oder Tschechien und bietet sie ihren Online-Händlern im Rahmen des Programms Paneuropäischer Versand an. Ähnliches gilt auch z. B. für About You. Auch About You stellt Ihren Partnern für den Versand die Lagerungsmöglichkeiten in Deutschland sowie in der Slowakei (DUN – Dunajská Streda). So können die Online-Händler die Transportkosten für den Versand in die ganz Europa optimieren.
Wer Online-Händler ist und seine Waren international lagert, muss sich um seine Umsatzsteuer im jeweiligen Land kümmern. Sowohl nach dem tschechischen als auch nach dem slowakischen Steuerrecht entsteht bei der Lagerung in Tschechien oder in der Slowakei sehr oft die Registrierungspflicht zur Umsatzsteuer, d. h. der Händler muss die lokale UID-Nummer in Tschechien oder in der Slowakei beantragen.
In dem ersten Schritt muss die Ware vom Land des Online-Händlers (z. B. Deutschland, Österreich usw.) nach Tschechien oder in die Slowakei geliefert werden. In diesem Fall schickt der Händler die Ware nach Tschechien ohne einen Transfer vom Eigentümerrecht. Der Händler schickt die Ware einfach an sich selbst. Dieser Vorgang nennt man als innergemeinschaftliche Verbringung in Tschechien oder in der Slowakei und muss auch in der USt-Meldung in dem Land erklärt werden, aus dem die Ware nach Tschechien oder in die Slowakei abgeschickt wird.
Wenn die Ware schon in Tschechien oder in der Slowakei ist und wird hier eingelagert, so spricht man über sog. innergemeinschaftlichen Erwerb. Dieser IG-Erwerb muss in Tschechien oder in der Slowakei gemeldet werden. Die Steuerschuld beim IG-Erwerb wird in meisten Fällen zwar bei Null liegen, da der Händler die Vorsteuer in der gleichen Höhe abziehen kann (d. h. reverse-charge). Trotzdem muss über die Transaktion der jeweilige Staat per Umsatzsteuermeldung, bzw. Zusammenfassende Meldung, informiert werden.
Der nachfolgende Versand aus dem tschechischen oder slowakischen Lager an Endkunden muss selbstverständlich auch in der tschechischen oder slowakischen Umsatzsteuervoranmeldung erfasst werden. Dies gilt auch im Falle, wenn der Händler zur OSS in seinem Heimatsstaat registriert ist und den Versand über OSS meldet. Der Unterschied besteht nur darin, in welcher Zeile der tschechischen oder slowakischen Umsatzsteuervoranmeldung der Versand angeführt wird und ob die Steuerschuld in Tschechien/in der Slowakei im Rahmen der tschechischen/slowakischen Umsatzsteuervoranmeldung entsteht oder ob sie im Rahmen der OSS-Meldung entsteht.
Die Lagerung und der Versand von Waren in Tschechien oder in der Slowakei begründet sehr oft die Umsatzsteuerregistrierungspflicht. Einerseits kann die internationale Lagerung die Transportkosten senken, andererseits müssen auch zusammenhängende steuerliche Pflichten in den jeweiligen Ländern in Betracht gezogen werden.
Tschechien und die Slowakei sind als ein guter Standort für die Lager der internationalen Händler immer beliebter. Dies betrifft zum Beispiel die Händler, die Ihre Ware nach Tschechien aus Drittstaaten importieren und nachfolgend lokal oder in die EU verkaufen.
Der Grund liegt darin, dass der Import nach Tschechien im Reverse-Charge erklärt wird - d. h. die Umsatzsteuer wird zwar erklärt, jedoch die Vorsteuer wird gleichzeitig geltend gemacht. Für Händler bedeutet es, dass die Importe mit keinem cash-flow Nachteil in Tschechien verbunden werden. Dieser Vorteil zusammen mit den günstigen Bedingungen für die Lagerung und Transport bedeuten, dass die Händler ihre Logistikkosten reduzieren können.
Sie müssen jedoch die USt-ID-Nummer in Tschechien, bzw. in der Slowakei, beantragen.
Yourtaxes.cz - Erledigt die USt-Nummer für den Import und das Lager in Tschechien oder in der Slowakei